Die Lurgrotte Peggau

Lurgrotte Peggau: Ein Karstjuwel im Herzen der Steiermark

Lurgrotte Peggau: Ein Karstjuwel im Herzen der Steiermark

Eingebettet in die Region Tannenben erstreckt sich die Lurgrotte in Peggau über fast 5 km – das größte begehbare Höhlensystem Österreichs, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Die Höhle liegt 25 km nördlich von Graz in der Steiermark. Das Gestein, dessen Alter auf etwa 400 Millionen Jahre geschätzt wird, wurde 1894 vom italienischen Höhlenforscher Max Brunello entdeckt, der sich in die Höhle wagte.

Bau einer Entwässerungsgalerie Lurgrotte Peggau Höhle Cavelighting

Ein von zwei Bächen durchzogenes Netz

Durchzogen von zwei Bächen, dem Lurbach, der durch einen der Eingänge der Höhle in das unterirdische Netz mündet, und dem Schmelzbach, der aus dem gegenüberliegenden Eingang austritt, war eine vollständige Durchquerung der Höhle erst 1935 mit dem Bau einer Entwässerungsgalerie möglich.

Abenteuertour historische Überschwemmung Lurgrotte Höhle Österreich

Zwei Eingänge, zwei Erlebnisse

Die Lurgrotte hat die Besonderheit, dass sie über zwei unabhängig voneinander verwaltete Eingänge verfügt – einen im Dorf Semriach und einen in Peggau.

Im vergangenen Jahrhundert konnten Besucher die gesamte 6 km lange Strecke von einem Eingang zum anderen zurücklegen. Eine historische Überschwemmung im Jahr 1975 zerstörte jedoch den Touristenweg und beendete dieses Erlebnis. Heute sind maximal 2 km zugänglich.

Eine anspruchsvollere „Abenteuertour“ kann jedoch in den Wintermonaten nach Voranmeldung gebucht werden. Sie führt bis zu 4 km tief in die Höhle hinein und bietet ein einzigartiges und eindringliches Erlebnis.

Auch heute noch besteht die Gefahr von Sturzfluten, die den Wasserstand innerhalb von Minuten ansteigen lassen können. Ein modernes Warnsystem sorgt nun für eine sofortige Evakuierung, falls erforderlich.

Besonderheiten der Lurgrotte:

  • Ausgedehnte Kalksteinformationen (Stalaktiten, Stalagmiten)
  • Große Domhalle: 120 m lang, 80 m breit, 40 m hoch – eine der größten natürlichen Hallen Mitteleuropas (Semriach)
  • Der Riesenstalaktit (40 Tonnen): die dickste hängende Kalksteinformation, die jemals in einer Höhle gefunden wurde (Semriach)
  • Zwei Wasserläufe fließen durch die Höhle
  • Spuren menschlicher Besiedlung aus der Zeit der Neandertaler in der Umgebung
  • Fossile Überreste von Höhlenbären
  • Ganzjährig konstante Temperatur von 10 °C
  • Luftfeuchtigkeit: 97 %
  • Wildtiere: Von Oktober bis Mai eine Kolonie von etwa 500 Fledermäusen

Führungen

Von April bis Oktober werden zwei Führungen angeboten:

  • 1-stündige Tour über 1 km
  • 2-stündige Tour über 2 km
  • Höhlenwanderung nur im Winter nach Voranmeldung

Höhlenbeleuchtung

Das Projekt zur Beleuchtung der Höhle wurde 2020 mit ersten Kontakten gestartet, 2021 begann die Installation im Inneren der Höhle. Die zweite Phase begann dann 2024, wobei beide Phasen vom Projektleiter Alejandro Hernaiz Gomez geleitet wurden.

Die dritte und letzte Phase wurde im Mai 2025 begonnen, war auf zwei Monate angelegt und wurde von Projektleiter Adrian Titus Kondacs mit Unterstützung eines Teams von vier Höhlenbeleuchtungsspezialisten geführt.

Die Höhle wird vom Verein (Lurgrottengesellschaft Peggau) betrieben, der den Großteil der Projektkosten übernahm. Die Gemeinde Peggau leistete ebenfalls einen Beitrag, und für die dritte Renovierungsphase wurde zusätzliche Unterstützung durch das LEADER-Programm zur Förderung klimafreundlicher Beleuchtungslösungen gesichert.

Cave Lighting hat sich mit dem Manager der Höhle beraten, um die Beleuchtungskonzeption zu definieren, und anschließend eine detaillierte Präsentation und ein Konzept entwickelt, die vom Vorstand genehmigt wurden.

Für die Installation bereitet das Team eine grundlegende Beleuchtungskonfiguration für jeden Bereich vor, während die endgültigen Anpassungen und die Platzierung der Leuchten vor Ort vom Projektleiter festgelegt werden.

Beleuchtung in Zahlen

  • Installierte Leuchten: 810
  • Maximale Leistungsaufnahme: 3500 Watt
  • Kabellänge: ca. 10 km
  • Schaltschränke: 9
  • Unabhängige Beleuchtungszonen: 9 (jeweils einzeln steuerbar)
  • Ästhetisches und nachhaltiges Design

Das neue Beleuchtungssystem ersetzt das veraltete und ineffiziente Vorgängersystem und verwendet kühlere Farbtöne, die speziell ausgewählt wurden, um die Texturen und geologischen Besonderheiten der Höhle hervorzuheben. Diese Farbtöne bewahren die natürliche mineralische Atmosphäre und die visuelle Integrität der Höhle.

Die Installation umfasst die folgenden Cave Lighting-Leuchten:

  • LSQ2 LED
  • LQP2 LED

In Kombination mit programmierbaren Steuerungssystemen für Höhlenbeleuchtung wie:

  • CD2
  • CN2
  • CP2
  • RR-Funkempfänger

Die Wahl unterstützt auch einen nachhaltigen Ansatz zur Erhaltung: Kühleres Licht mit intelligenter Schaltfunktion hilft, das Wachstum von Lampenflora (lichtinduzierte Algen) zu unterdrücken und gleichzeitig die zeitlich geformte Mineralarchitektur subtil zur Geltung zu bringen.

Cave Lighting das Gerät CL-WF2-01

Cave Lighting intelligenter machen: das Gerät CL-WF2-01

Zusätzlich zu diesen Installationen wurde auch die Einführung des Geräts CL-WF2-01 beschlossen, eines WLAN-Zugangsadapters für Cave Lighting. Das von Cave Lighting entwickelte Gerät CL-WF2-01 bietet eine drahtlose Schnittstelle zum Höhlenbeleuchtungssystem über WLAN oder Bluetooth. Es kann zur Fernsteuerung, Wartung und Konfiguration des Beleuchtungssteuerungssystems verwendet werden.

Cave Lighting CL-WF2-01-Geräts das Beleuchtungssystem vollständig vernetzt

In der Praxis bedeutet dies, dass durch Hinzufügen des Cave Lighting CL-WF2-01-Geräts das Beleuchtungssystem vollständig vernetzt ist, sodass Höhlenverwalter, Führer und Wartungsteams die Beleuchtung aus der Ferne überwachen, anpassen und optimieren können.

Dies erleichtert die Anpassung der Beleuchtung für Führungen oder Veranstaltungen, die Fehlerbehebung und Wartung der Geräte ohne Vor-Ort-Einsatz und verbessert die Energieeffizienz, während gleichzeitig ein sichereres und flexibleres Erlebnis in der Höhle gewährleistet wird.

Schaltschränke neue Beleuchtung Österreich Cave Lighting

Herausforderungen des Projekts

Da die Höhle anfällig für Überschwemmungen ist, bestand eine der größten Herausforderungen für Cave Lighting darin, geeignete Standorte für die Schaltschränke außerhalb der überschwemmungsgefährdeten Bereiche zu finden.

Regen und Gewitter spielten während der Renovierungsarbeiten ebenfalls eine Rolle und zwangen Cave Lighting zeitweise dazu, die Arbeiten für mehrere Tage vollständig einzustellen.

Darüber hinaus wurden alle Arbeiten durchgeführt, während die Höhle für Besucher geöffnet blieb. Das Team musste sich an den täglichen Tourismus anpassen und die Aufgaben so planen, dass die Installation die öffentlichen Führungen nicht beeinträchtigte.

Obwohl sich das Projekt über fünf Jahre erstreckte, wurde es erfolgreich abgeschlossen. Die Projektübergabe ist für Ende Juni 2025 geplant.

Wir hoffen, dass die Besucher ab diesem Sommer die neue Beleuchtung und die verbesserte Präsentation der Felsformationen genießen und so ein völlig neues Erlebnis in diesen österreichischen Höhlen erleben werden.

Weitere Artikel aus dem Jahr 2025